Software
Vom Leben mit Listen. Von Things zu Todoist.
Ganz unabhängig von Notizen, die ich nun digital oder auf Papier festhalten möchte, benutze ich Listen für alles Mögliche im Job und Privat damit ich Sachen einfach nicht vergesse oder um mich zu einem bestimmten Zeitpunkt erinnern zu lassen. Das war für mich schon immer eine große Hilfe bei der Selbstorganisation. Gerade bei der Arbeit ist es enorm hilfreich die verschiedenartigsten Anforderungen mit Listen und Erinnerungen zu organisieren. Ich denke, ohne eine solche Hilfsmittel würde ich vermutlich untergehen.
Seit Anfang 2019 habe ich Things benutzt um dieser Flut Herr zu werden. Es hat mich damals ein wenig Überwindung gekostet, da die Apps für iPad, iPhone und Mac schon etwa Geld gekostet haben. Aber es waren zumindest keine Subscriptions, wie das Heute leider viel zu häufig er Fall ist. Und wenn ich für eine Software Geld hinlegen, neige ich daran festzuhalten, komme was wolle. Und das, was kam war ein Android Smartphone und somit kein Things mehr auf meinem Handy. Ein echtes Handicap. Für eine ganze Weile.

Schweren Herzens habe ich dann unlängst für einen Obolus von 5 Euro Todoist für einen Monat ausprobiert. Mit der Software kann man auch leben. Die UI von Things ist allerdings geradliniger, schneller und effektiver. Aber Todoist steht auf jeder Platform zur Verfügung. Und nachdem ich mich auf die Handhabung eingelassen und mich mit Todoist angefreundet habe, werde ich es wohl über den einen Monat hinaus weiter nutzen. Es gibt ein paar Dinge, die mir sehr gut gefallen:
- Die Abschnitte je Projekt und deren Darstellung als Board. Damit kann man sehr schön den Fortschritt eines ToDos darstellen, wenn es mehr Zustände als nur "nicht erledigt" und "erledigt" gibt.
- Die Eingabe in natürlicher Sprache für Fälligkeiten und Wiederholungen ist anfangs gewöhnungsbedürftig aber wenn man die richtigen Worte raus hat, ist es extrem praktisch.
Aber es gibt auch Feature, für die ich nur wenig Verständnis habe: Diese ganze Produktivität und Karma Sache ist doch einfach nur kindisch. Ich brauche nun wirklich niemanden, der mir zujubelt, wenn ich am Tag bzw. in der Woche x Aufgaben erledigt habe. Zumal Tage so verscheiden sind, dass es kaum möglich ist einen vernünftigen Schwellenwert anzugeben.
Mit kollaborativer Nutzung und der Integration habe ich mich bislang noch nicht beschäftigt. Letzteres könne vielleicht noch recht spannend werden.
The Agile Paradoxon
The Agile Paradoxon (YouTube) via From the agile revolution to the agile religion
Obsidian mit File Properties
Ich habe eine ganze Weile nichts zu dem Thema Notizen App & CO geschrieben. Nachdem ich mit Craft auch nicht warm geworden bin, habe ich Anfang 2022 Obsidian ausprobiert. Und nachdem ich mich mit dem Zettelkasten Prinzip auseinandergesetzt habe, erschien mir Obsidian die geeignete Software zu sein um dort jegliche Art von Notiz festzuhalten.
Außerdem habe ich großes Gefallen an dem Daily Notes Plugin gefunden. In den Daily Notes kommt erstmal alles herein, was ich arbeitstechnisch gemacht habe, alles was ich mir merken muss oder irgendwie festhalten möchte. Anschließend werte ich die Notizen aus und mache daraus kurze und prägnante permanente Notizen mit meinen eigenen Worten. Das Ganze funktioniert für mich seit anderthalb Jahren ganz gut.
Unlängst wurden Properties mit ordentlicher UI in Obsidian eingeführt.
Endlich.
Properties werden in einer YAML artigen Struktur im Kopf der Datei festgehalten:
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tags:
- tee
- sencha
- GrünerTee
art: Sencha
index: "[[Tee Index]]"
zubereitung: 1-2 TL 200ml 65°C 60s 10s 10s 10s
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Weich und angenehm. Mein momentaner (Frühling, Sommer 2023) Frühstückstee.

Die Safari Extension Consent-O-Matic beantwortet Cookie Banner. Unter anderen kann festgelegt werden, welcher Art von Keksen zugestimmt werden soll. Funktioniert ganz gut. (via)
Keine Lust auf iCloud oder Google Foto. Eine Übersicht freier Alternativen.
Thunderbird mit neuer UI

Thunderbird 115 hat nun endlich die neue UI erhalten und kann runtergeladen werden. Als reguläres Update steht es wohl (noch) nicht zur Verfügung.
Man kann das meiste ausblenden, so dass das Hauptfenster mit einen schön minimalistischen Look daher kommt. Gefällt.
FocusReader
Seit ein paar Tagen benutze ich den FocusReader als RSS Reader auf meinen Pixel 7. Ähnlich wie bei der ReederApp können bei verstümmelten RSS-Feeds die vollständigen Texte von der Seite geladen werden. Bislang bin ich sehr zugriffen damit. Ist etwas praktischer als die Feedly App.
Gerade das Dimensions-Tool ist Gold wert...
Joplin
Ich benutze Joplin um temporäre Notizen zwischen Android Phone und MacOs Rechnern auszutauschen.
Die Synchronisation über Dropbox ist bescheiden. Ab und an will das Pixel gar nicht mehr syncen und es passiert einfach nichts mehr, bevor ich die App nicht gelöscht und neu installiert und eingerichtet habe und auf der anderen Seite kommen gesyncte Notizen auf der MacOS App einfach mal nicht an. Allerdings kann ich die Notiz in der DropBox finden.
Man bekommt fast den Eindruck als wollte der Hersteller einfach nur seinen eigenen kostenpflichtigen CloudService schmackhaft machen...
RayCast
Seit einer gefühlte Ewigkeit habe Alfred als Launcher und für kleinere Workflows benutzt. Die Tage bin ich von zwei Arbeitskollegen auf Raycast aufmerksam gemacht worden. Ich war sofort überzeugt. Und trotz des nicht ganz kostenfreien PowerPacks für Alfred, war ich sofort bei Raycast.
Es ist einfacher, aufgeräumter und ein schlichtweg geradliniger umgesetzt. Man merkt, dass Alfred in die Jahre gekommen ist und einiges an Altlast mit sich trägt.
Ob der Hersteller wohl, wenn die Nutzerbasis größer wird, mit einen Abomodell auch für den persönlichen Gebrauch daher kommen wird?!
Immer her damit: Immersive view coming soon to Maps Die Animation sieht ja sehr gut aus. Obwohl ich vermute, dass es hier auf dem Lande im Vergleich zu London weinger Details geben wird.
Craft ist es also auch nicht
Nach einem zweimonatigen Praxistest geht auch Craft den gleich Weg, den schon viele Notiz Apps auf meinem Rechner eingeschlagen haben. Sie besuchen /dev/null
und kommen nicht zurück.
Aber warum.
Anfangs sah Craft wirklich ideal aus. Allein die Aufteilung in separate Spaces fand ich sehr gut. Und ich halte das auch nach wie vor für eins attraktives Feature von Craft. Aber letztendlich löst das auch nur ein Problem, dass durch den Einsatz einer solchen App erst geschaffen wird.
Die tagesgebundenen Dokumente in der Kalenderansicht und die interne Verlinkung sind toll und die werde ich vermissen.
Der Editor hat mir allerdings zugesetzt. Die Aufteilung in Blöcke bringt bei der Navigation und Bearbeitung ein paar Sonderbarkeiten mit sich, die ich einfach nicht ab kann. Es ist der berühmte Klick zu viel, der auch nicht immer das macht, was ich erwarte. Insgesamt musste ich einmal zu häufig mit den Zähnen knirschen.
Die Unterteilung eines Dokuments in Blöcke, die zu Seiten werden können ist auch ein Feature, für das ich einfach keine Verwendung habe.
Und nun.
Hallo Things, again. Und für Notizen die altmodischste aller Varianten: Text/Markdown Dateien in einer ordentlichen Verzeichnisstruktur. Dabei kann ich dann letztendlich auch einen meiner ältesten Begleiter auf dem Mac benutzen. TextMate. Ja, ich weiss. Es gibt viele Editoren, die dies oder das vermutlich besser können. Aber ich bin immer wieder zu TextMate zurückgekehrt.
Ich habe einfach keinen Nerv mehr mich mit irgendwelchen Notiz Apps zu beschäftigen. Der Drops ist für mich gelutscht.
Craft
Da ich ständig auf der Suche nach der ultimativen App für Notizen und Organisation bin, halte ich Sachen mehr und mehr in einem Notizbuch fest, da ich den Inhalt dann beim Wechseln zur nächsten App nicht migrieren muss.
Wie auch immer. Kommen wir zur nächsten App: Craft.
Auch wenn die Seite sehr nach "viele, viele bunte Smarties" aussieht, ist Craft bisher mein Favorit unter den Notiz Apps.
Der Clou sind die sog. Spaces. Bei jedem Space kann separat ein Ablageort für die Daten festgelegt werden. Das kann der Cloudspeicher des Herstellers sein, aber auch ein Ort im lokalen Dateisystem des Gerätes oder einem anderen Cloudspeicher. Eben jenem, dem man das geringste Mißtrauen entgegen bringt.
Die einzelnen Notizen - im Craft-Jargon "Dokuments" genannt - sind ein hierarchisches Sammelsurium aus "Blocks" und "Pages". Technisch wird jedes Document in einem separaten JSON File verwaltet. So besteht im Worst Case, wenn Craft aus irgendeinem Grund nicht mehr verfügbar sein sollte, die Möglichkeit die Notizen zu rekonstruieren. Vorausgesetzt man benutzt nicht den Cloud Speicher des Herstellers.
Notizen werden in Ordnern verwaltet. Wobei es sich nicht um Verzeichnisse im Dateisystem handelt sondern um Definitionen in einer weiteren JSON, über welche die Dokumente referenziert werden.
Neben klassischen Notizen gibt es eine Kalenderansicht. Dort können Events aus den im System bekannten Kalendern eingeblendet werden und je Tag kann eine Notiz erzeugt werden, die die gleichen Feature zur Bearbeitung hat, wie eine normale Notiz. In einem gesonderten Space könnte damit ein digitales Bullet Journal veraltet werden. Witzige Idee eigentlich.
Bearbeiten von Tabellen und Codeblöcken klappt ganz gut. Exportfunktion als PDF oder Markdown und weitere gibt es auch.
Die MacOS App ist schlicht und schnell und lässt sich insgesamt besser bedienen als Evernote, bei dem ich viele Funktionen garnicht benutze, die es eigentlich ausmacht.
Eine Android App würde ich mir noch wünschen. Da hat Evernote leider wirklich die Nase von. Auch wenn die Handy Apps von Evernote etwas schmerzhaft sind.
KeePass statt 1Password
Hmm... Nach dem Electron und Cloud Debakel von 1Password ist klar geworden, dass das früher oder später weg muss. Also habe ich mir Gestern zwei Stunden Zeit genommen um die unzähligen "Dinger" in 1Password aufzuräumen und in eine KeePass Datenbank zu exportieren.
Ich hatte 1Password seit 2009 im Gebrauch und in der Zeit haben sich 538 Elemente angesammelt. Ich hatte halt nie das Bedürfnis mal aufzuräumen.
Unter'm Strich war das allerdings das kleinere Problem. Während ich die 1Password Safes auf verschiedenen Geräten via WLAN synchronisieren konnte, sehe ich so eine Lösung für eine KeePass Datenbank gerade nicht. Vielleicht übersehe ich sie aus nur.
Viele KeePass Apps und Anwendungen bieten die Möglichkeit die Datei per Cloud einzubinden. Aber ganz wohl fühle ich mich bei den Gedanken nicht, wenn ich die Datenbank bei Google, DropBox oder weiß der Henker wo ablege. Da könnte ich auch bei 1Password bleiben.
Auf den Notebooks benutze ich KeePassXC und auf dem Handy Keepass2Android.
Das coolste wäre natürlich, wenn ein entsperrtes Android Handy unter MacOS als normales Laufwerk gemounted werden könnte. Dann könnte ich auf dem Gerät meine "zentrale" Datenbank ablegen. Ist halt ein verhältnismässig sicherer Platz und ich habe das Ding fast immer dabei.
Hin und her kopieren und Mergen scheint mir momentan der beste Weg zu sein. SFTP wäre auch eine Möglichkeit und ein wenig angenehmen als irgendeine Cloud. Ändert aber nichts daran, dass ich immer online sein, muss sobald ich auf Passworte & Co zugreifen möchten.
Pixelfed – Federated Image Sharing – Freie Open Web Software für eine Platform zum Teilen von Fotos. Es gibt eine Reihe bestehender Installationen und natürlich kann man seine eigene Instanz aufsetzen. Wobei von letzterem aufgrund des frühen Entwicklungsstadiums abgeraten wird.
Tweetie for Mac
Vorhin ist Tweetie als Twitterclient für den Desktop erschienen. (via Macnotes.de)
Bisher habe Tweetie sehr gern auf dem iPhone benutzt aber auch die Desktop Version macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck:
- Töftes UI
- Integration versch. Imagehoster
- Klick auf Hashtags löst eine Suche aus
- Direct Messages werden als Konversation dargestellt
- Darstellung der komplette Konversation (inkl. der Antworten von Nutzern denen man nicht folgt)
Aber ein paar Dinge fehlen halt noch. Ob man mit deren Implementierung noch zu rechnen hat, werden zukünftigen Versionen zeigen, eg:
- es gibt derweil noch keinen Support für Growl
- kein einstellbares Interval zum Laden neuer Updates
- alle Updates als gelesen markieren zu können wäre auch noch töfte. Am Besten per Cmd+K.
Aber das erste Mal ziehe ich einen Client als Alterantive zu Twitterrific in Betracht.
Joel on Software: stackoverflow
The Free Software Community After 20 Years
Lassen wir und von Richard Stallman ein wenig entführen:
It was twenty years ago today that I quit my job at MIT to begin developing a free software operating system, GNU. While we have never released a complete GNU system suitable for production use, a variant of the GNU system is now used by tens of millions of people who mostly are not aware it is such. Free software does not mean „gratis“; it means that users are free to run the program, study the source code, change it, and redistribute it either with or without changes, either gratis or for a fee.