Zwei Monate MacBook Pro 2017

Es ist jetzt knapp über zwei Monate her, dass mein neues 15 Zoll MacBook Pro 2017 eingetroffen ist. Seit dem hatte ich es so gut wie jeden Tag im Gebrauch. Zum Schreiben, Surfen, Video schauen, ein bisschen Programmieren und Video- und Fotobearbeitung. Rund um habe ich alles mit dem MacBook in ausgiebiger Form gemacht, wozu ich einen Computer benötige.

Benchmarktests habe ich keine gemacht, da mir die Ergebnisse nicht sagen können, wie ein Rechner subjektiv auf mich wirkt. Habe ich eigentlich noch nie mit einem Rechner gemacht, ist im allgemeinen auch der Punkt, am den Reviews langweilig werden.

Leistung und Stabilität

Über das 2016er Modell habe ich im Vorfeld eine Reihe recht negativer Berichte bzgl. dessen Stabilität gelesen. So dass ich anfangs eher skeptisch war, ob das neue so verlässlich sein könnte wie das alte. Ich hatte bisher keinen Ausfall oder irgendetwas das nicht so sein sollte. Allerdings habe ich das neue MacBook auch noch nie an einen externen Monitor angeschlossen, da ich zZ. keinen habe. Da könnte sich evtl. noch eine Überraschung ergeben. Das vermag ich derweil noch nicht zu beurteilen.

Leistung ist grandios vergleichen mit meinem vorigen Modell. Aber vermutlich würde ich auch die Leistung eines beliebigen Netbooks als gut erachten im Vergleich zum alten 2009er MBP.


Anschlüsse

Ja, es ist wirklich schade, dass es kein SD Kartenleser mehr hat. Andererseits ist der Gebrauch von SD Karten auch nur noch eine Frage der Zeit. XQD wird kommen. Die Nikon D850 hat bspw. schon einen SD- und einen XQD-Slot. Und da die Halbwärtszeit von einem Rechner in diese Preislage schon über zwei/drei Jahre hinausgehen sollte, kann ich schon fast verstehen, dass es keinen SD-Kartenleser mehr gibt. In den nächsten Jahren wäre es bestimmt nur noch verschwendeter Platz. Darüberhinaus ist ein kleiner SanDisk Extreme Pro Kartenleser mit USB-C Anschluss unanständig schnell und klein und nimmt somit kaum Platz weg.

Vier (!!!) USB-C Anschlüsse! OK, sagen wir drei, denn einer geht schon für die Stromversorgung drauf. Also drei (!!!) USB-C Anschlüsse! Was soll ich denn da alles anschließen? Auf dem Schreibtisch hängt der Rechner an einem Elgato Thunderbolt 3 Dock, der das Notebook im übrigen auch mit dem notwendigen Strom versorgt.
Und wenn ich auf der Couch sitze mit dem Notebook auf dem Schoss, verspüre sich seltener das Bedürfnis, drei externe Platten über drei Kabel mit dem Rechner zu verbinden.
Lediglich die kleine SSD mit dem aktuellen Foto- und Videodaten schließe ich direkt an das Notebook an, wenn ich sie benötige. Und die hat ein USB-C Anschluß und ein passendes Kabel mit USB-C auf beiden Seiten. Also sind keine Adapter notwendig.

Die Kehrseite des USB-C Anschlusses zur Stromversorgung ist der Verzicht auf den MagSafe Anschluß, den man vermutlich erst dann zu schätzen weiss, wenn er einem mal die Notebook “gerettet” hat.
Ich hatte Snapnator als Alternative ausprobiert und war leider nicht überzeugt davon.

Ich denke, die ganze “Dongle Life” Hysterie stammt von den gleichen Bremsern, Miesmacher und “Schlechtrednern”, die ohnehin über alles Neue heulen.


Die Tastatur / Touchbar / TouchId

Nach nur kurzer Zeit habe ich mich an die Tastatur gewöhnen können. Eigentlich wollte ich schon nach ewigen Stunden keine andere mehr benutzen. Ich hätte nicht erwartet, dass ich mich so schnell an den recht kurzen Tastenanschlag gewöhnen würde. Aber ich liebe es mittlerweile geradezu.

Ich würde ja gern sagen, dass ich die Touchbar eher neutral sehe und dass sie nicht weiter stört aber andererseits leider auch keinen signifikanten Nutzen bringt, wäre da nicht die ESC-Taste. Denn dummerweise reicht es vollkommen aus, sie nur zu berühren um die zu “drücken”. Was mir in den ersten Wochen extrem häufig passiert ist, wenn ich meine Hände auf der Tastatur liegen lasse. Der linke Ringfinger ist geradezu prädestiniert mal eben die ESC-Taste zu berühren. Nun gut, ich könnte den Finger entfernen, aber so ein großer Apple Fan bin ich nun auch wieder nicht. Wir reden hier immerhin nur über einen Computerhersteller und keinen Kamerahersteller.

Die TouchId hingegen finde ich fantastisch. Im Büro an meinem iMac komme ich mir jedesmal wie im Mittelalter vor, wenn ich bspw. das Password für 1Password, die KeyChain oder was auch immer eingeben muss.


Touchpad

Das Trackpad ist ein Monster. Palm Rejection funktioniert sehr gut, so dass die Größe weiter nicht stört. Was ich ehrlich gesagt so nicht erwartet habe. Vielleicht war baulich bedingt einfach noch so viel Platz und bei Apple dachte man sich einfach: machen wir einfach die Riesen-Touchpad dahin. Was soll’s..

Rein technisch bringt mir die Größe beim Arbeiten mit Lightroom oder Photoshop rein gar nichts. Ich habe lediglich nicht mehr das Gefühl, das ich zu wenig Platz hätte. Aber den hatte ich auch beim alten MBP nicht.


Lebensdauer des Akku

Ich will nicht sagen, dass die wirklich schlecht ist, zumal ich das Notebook meistens am Kabel nutze. Aber bis zu 10 h, wie Apple angibt. Im Leben nicht! Vielleicht wenn man den Rechner aufklappt und nix machen lässt. Aber auch da wäre ich mir nicht sicher.

Wenn die Radeon Pro 560 ersthaft zum Einsatz kommt, habe ich sogar das Gefühl, dass ich das Runterzählen des Akkustandes in der Menüleiste beobachten kann. Wobei ich das jetzt auch nicht weiter überraschend finde.


Und?

Es ist scheiße-teuer, ist vermutlich das schönste Notebook auf dem Markt, fühlt sich gut an und ich bin froh, dass ich nicht noch länger mit dem Kauf gewartet habe. Ich denke, wenn man als Mac User von einem sehr viel älteren Rechner auf ein aktuelles MacBook upgraded, wird man sich einen Keks freuen. Ich tu’s…