In der vergangenen Woche habe ich mich Pi mal Daumen an einen ketogenen Ernährungsplan gehalten. Also ich habe nichts abgewogen oder großartig aufgeschrieben.
Wohlbefinden ist gemischt: mental fühle ich mich recht frisch; bin seltener müde. Körperlich sind meine Beine etwas schwer. Ansonsten keine Auffälligkeiten. Ich denke, ich habe zu wenig Fette zu mir genommen und es fehlt mir an Energie. Aber es gibt so ein paar Dinge, die ich einfach abstoßend finde, zum Beispiel Butter oder Margarine. Andererseits habe ich mein Herz für Brokkoli wiedergefunden. Den ich wesentlich lieber roh oder kurz angedünstet essen würde, als mit Avocadoöl verunstaltet. Wobei Avocadoöl schon das angenehmste Fett ist, was ich bisher kenne. Aber so öliges in meinem Mund lässt mich nicht vor Freude platzen.
Interessanterweise habe ich andere Nahrungsmittel vermißt als ursprünglich angenommen. Anfangs dachte ich noch ohne Nudeln, Pizza oder Schokolade wird der Spaß das mal auszuprobieren eher Frust. Aber ich hatte nichtmal ansatzweise Hunger drauf, wenn ich eine Pizza gerochen habe. Ganz anders ergeht es mir mit Brot. Ich habe im Netz ein ganze Reihe von Rezepten für ketogenes Brot gefunden und ich habe die Befürchtung, dass ich auf meine alten Tage doch noch Brot backen muss. In der Vergangenheit habe ich ja Leute immer belächelt, die selbst Brot gebacken haben…
Größtes Problem bleibt die Aufnahme von ausreichend Fetten. Und ich hätte erwartet, dass ausreichend grünes Gemüse ein Problem sein würde.
Ich kann mir vorstellen, dass es Heute im Sushi Restaurant noch mal lustig werden wird. Wie der Kellner wohl schaut, wenn ich ein paar Maki, Ura-Mai und Nigiri ohne Reis bestelle…
Nach der kommenden Wochen sehen wird mal weiter.
Ach ja, was mir immer wieder negativ aufgestoßen ist und mich an den meisten Ressourcen zu ketogenen Ernährungsplänen wirklich ankotzt, sind die Autoren von solchen Artikelchen, die anscheinend Zeit pissen und es morgens schaffen sich bspw. Avocado Pancakes zu machen. Die Zeit mag vielleicht am Wochenende sein, aber was ist mit den fünf Arbeitstagen. Wenn ich mir wochentags am Morgen Zeit nehme, dann möchte ich die mit einem guten Tee verbringen, aber ganz sicher nicht mit einer scheiss Bratpfanne! Bei vielen Ernährungsblogs und Magazinen habe ich stark das Gefühl, dass die Ernährungsweise zu Eier Art Ersatzreligion geworden ist. Es ist nur Essen. Ja, es ist wichtig. Aber man muß nicht direkt eine Religion raus machen. Kenne ich sonst nur von Vegetariern und Veganern.