Februar 2014

Fujifilm X-T1 – ein erster Eindruck

Fujifilm X-T1
Fujifilm X-T1 auf Flickr

Meine erste Fuji. Irgendwo zwischen den Zeilen konnte man ja schon mal lesen, dass ich mit der NEX-7 nur bedingt glücklich bin. Mit der NEX kann man zwar sehr gute Ergebnisse erzielen, aber leider hat das Fotografieren mit der Knipse viel zu häufig eher mit Zähneknirschen als mit Freude zu tun gehabt. In einem separaten Artikel werde ich mich dazu auch noch mal auslassen.

Da ich die komplette vergangene Woche im Dungeon (Bett) im Kampf gegen zwei recht brutal Endgegner (Kehlkopf und untere Atemwege) verbracht habe und mir lediglich Amoxi zur Seite stand, hatte ich leider noch keine Gelegenheit die Kamera an der frischen Luft auszuprobieren. Sehr qualvoll, wie ich zugeben muss. Also will ich mich an dieser Stelle auf einen ersten Eindruck beschränken.

  • Das Gehäuse ist echt töfte. Sieht gut aus und fühlt sich auch ebenso an. Es macht richtig Spass die Kamera in die Hand zu nehmen und an den Rädchen die passenden Belichtungseinstellungen zu wählen.
  • Die Rädchen sind sehr sauber aus Metall gefräst. Keine Ansätze, keine Kanten, keine Unregelmässigkeiten. Alle rasten schön in den einzelnen Positionen ein.
  • Der rechte Griff ist sehr gut geformt und bietet bei nicht zu großen Händen dem kleinen, Ring- und Mittelfinder guten Halt.
  • Zeitstellrad und Belichtungskompensation können gut mit Daumen und Zeigefinger bedient werden. Das Zeitrad rastet lediglich in der Auto Stellung ein und muss mit dem Knopf in der Mitte gelöst werden um wieder in eine andere Position gebracht zu werden.
  • Das ISO Rädchen auf der linken Seite steht hingegen bei jeder Einstellung fest und es muss immer der Löseknopf gedrückt werden um das Rad zu drehen. Ob das unbedingt sein musste, weiss ich nicht.
  • Ich hatte ja schon in einem vorangegangen Post geschrieben, dass der elektronische Sucher gross ist. Und er ist in der Tat so gross, dass problemlos zwei Screens gezeigt werden können. Die volle Ansicht und daneben eine kleinere Ansicht mit eine Vergrößerung um den Fokusbereich in dem die ausgewählte Fokussierhilfe (Peaking oder Schnittbild) angewandt wird. Eine Einstellung, die ich als Brillenträger sehr schätze, da ich nicht den ganzen Sucher einsehen kann ohne mein Auge zu bewegen, wenn das Bild den komplett Raum füllt.
  • Die JPEG Engine liefert IMHO gute Ergebnisse. Die Filmsimulationen machen Laune. Da Lightroom derweil noch keine Unterstützung für die X-T1 bietet, habe ich bisher auch nur JPEGs gemacht. Die äußerst spektakulären Aufnahmen des Blicks aus meinem Schlafzimmerfenster lassen erahnen, dass das Fehlen des Antialias Filter bei dem X-Trans Sensor sich in Bezug auf Auflösung und Schärfe doch bemerkbar macht. Naja, zumindest wenn ich das Nokton auf F5.6 oder F/8 abblende.
  • Der Shutter ist leise. Ein ganz angenehmer Klang. Ein sehr gedämpftes Klicken und ein leichtes Wischen.

Fujifilm X-T1 (2)

Ich habe mich erstmal auf den Body beschränkt, da ich von der NEX-7 anfangs auch recht begeistert war und ich nicht schon wieder so viel in ein neues Kamerasystem investieren wollte. Also will ich erstmal abwarten, ob die anfängliche Begeisterung den Problemen des Alltags standhalten kann. Und wenn dem so sein sollte, kann ich mir immer noch überlegen in ein paar Fujinon XF Gläser zu investieren. Aber erstmal gibt’s nur Adapter. Momentan warte ich auf die Lieferung des Novoflex Adapters für K-Mounts um dann mal ein ordentliches Glas an die X-T1 anschliessen zu können. Ich werde es bestimmt nicht versäumen darüber zu berichten.

mal in die Hand genommen: Fujifilm X-T1

Unlängst hatte ich die Gelegenheit die niegelnagelneue Fujifilm X-T1 während der Präsentation/Vorstellung der Knipse im Kameraladen des Vertrauen in die Finger zu bekommen.

Haptisch betrachtet ist die neue Fuji ein Traum. Alle Rädchen und Hebelchen wie auch das Gehäuse sind aus Metall. Die Kamera fühlt sich sehr solide und vertrauenserweckend an, ohne zu schwer zu sein. Größe und Form (129.0 mm x 89.8 mm x 46.7 mm) liegen sehr nah an klassischen kleineren Spiegelreflexkameras (eg. Pentax ME: 131 mm × 82,5 mm × 49,5 mm).

Die manuelle Bedienung mit drei sehr gut verarbeiteten Einstellrändern (v.l.n.r.: ISO, Belichtungszeit, Belichtungskorrektur) rückt die technischen Merkmale geradezu in den Hintergrund, wenn man beim Fotografieren lieber eine Kamera als einen Computer in der Hand hat. Ja, natürlich gibt es für Blende (am Objektiv), ISO und Zeit auch eine Auto Stellung.

Der Sucher ist groß, also richtig groß. Man hat beinahe das Gefühl man könne hineinkriechen. Als Brillenträger ist es schon kaum mehr möglich alle Ränder vollständig einzusehen ohne das Auge zu bewegen. Falls das nervt, kann die Ansicht verkleinert werden, so dass diese in etwa der Größe des EVF der X-E2 entspricht. Und anders als bspw. bei der NEX-7 muss man nicht mehr gerade hineinsehen um ein klares Bild zu bekommen.

Ob sie nun den “schnellsten AF der Welt” hat, weiss ich nicht, aber schnell und sicher ist er durch die Phasensensoren auf dem Sensor ohne Frage.

Weiss zu begeistern!

Messenger Bag: Tenba DNA 11

OK, der neue Rucksack ist ja für Tagesausflüge und kleinere Trips schon mal töfte, aber irgendwie musste auch was für den täglichen Gebrauch her, eine Alternative zur Tamrac Velocity 8, die mich ja nun lang genug geärgert hat. Es sollte wieder eine Schultertasche werden, da diese einfach den schnellsten und unkompliziertesten Zugang zur Kamera bieten. Seitliche Zugänge bei Rucksäcken habe ich nun einige ausprobiert und bin zu dem Schluss gekommen, dass mir das einfach zu viel Gehampel ist. Klingt auf den ersten Blick ein wenig niggelich, aber mal Hand aufs Herz. Wie häufig war es mir einfach zu nervig die Kamera aus der Tasche zu holen um eine Szene einzufangen. Und einen Augenblick später habe ich mich natürlich geärgert.

Inspiriert durch diverse Reviews bin ich besonders auf die ThinkTank Photo Retrospective und Tenba DNA Serie angesprungen. Ich war eigentlich kurz davor mir eine Retrospective 7 zuzulegen, als ich im Amazon Marketplace dann doch endlich einen Anbieter gefunden habe, der die noch recht neuen Modelle von Tenba anbietet. Da habe ich direkt zugegriffen, denn nach allem Für und Wieder ist die DNA 11 meine erste Wahl gewesen.

Das Material und die Verarbeitung machen einen recht soliden Eindruck, was bei einem Preis von gut 140 Euro auch nicht anders sein sollte. Laut Hersteller soll das Material auch ziemlich wetterbeständig sein. Naja, in einen sintflutartigen Regenfall bin ich mit der Tasche noch nicht geraten, aber in den letzten Tagen in den einen oder anderen kleineren Regenschauer. Das Material ist idT. dicht und durch die beiden kegelförmigen Laschen (Foto) kann auch so schnell kein Regen eindringen. Nichtsdestotrotz liegt der Tasche noch ein Regenschutz bzw. Sonnenschutz bei, der bei Bedarf noch über die Tasche gezogen werden kann. Die Abdeckung ist innen silbern um Hitze zu reflektieren und aussen schwarz.

Das gepolsterte Innenteil, in dem das Equipment verstaut wird, lässt sich komplett herausnehmen, so dass die DNA 11 auch als normale Tasche herhalten kann. Mit ein paar Trennern lässt sich das Innere individuell aufteilen. An den Seiten und am Boden ist die Polsterung ganz OK, oben gibt es natürlich keine Polsterung. Die Tasche ist eventuelle nicht geeignet um durch die Gegend geworfen zu werden.
Neben einem gepolsterten Fach für ein Pad oder ein kleines 11« Notebook findet man an allen möglichen und unmöglichen Stellen irgendwelche Fächer mit und ohne Reissverschluss. Selbst an der Rückseite gibt es ein durch einen Reissverschluss geschütztes Fach für Stadtpläne, Papiere oder Dokumente. An den Seiten befinden sich noch die obligatorischen Netztaschen für Bierdosen, 0,5l Wasserflaschen, einen kleinen Regenschirm oder eine Mütze.

Das Modell DNA 11 soll groß genug sein für eine DSLR mit zwei Objektiven oder eine Spiegellose mit drei Gläsern. Jo, das kommt hin, würde ich sagen. Die D800 passt noch hinein, beult die Tasche aber ein wenig aus (Foto), was man beim Tragen merken kann. Allerdings nicht im wirklich tragischen Sinne sondern eher im Prinzessin-auf-der-Erbe-Sinne.
Eine etwas kompaktere DSLR oder eine spiegellose Kamera passen perfekt hinein. Die soeben vorgestellte Fujifilm X-T1 oder Lumix GH4 würden sich in der Tasche bestimmt ganz gut machen. Allerdings steht der Kleinste seiner Art nicht unbedingt auf kleine Sensoren, so dass eine m4/3 eher nicht in die Tüte Tasche kommt.

Mit einer der Gründe warum ich mich eher für die DNA 11 als für die Retrospective entschieden habe, ist der praktische Reissverschluss in der Klappe (Foto), so dass man ohne die Tasche komplett zu öffnen an sein Gedöhns kommt. Warum der Spass? Da die Tasche mit Klettverschlüssen schliesst und diese nunmal nicht ganz leise zu öffnen sind, kann man die Tasche so öffnen ohne Hauptverantwortlicher einer störenden Geräuschkulisse zu werden.

Ganz witzig sind noch die Magnetschlüsse (Foto), die man blind schießen kann, da sich automatisch bei Annäherung verschließen.

Da mir Farbe, Form, Größe und Funktion recht gut gefallen, werde ich die Tasche wohl behalten. Die D800 würde vermutlich besser in das größere Modell (DNA 15) passen, aber ich mag nicht Tag ein Tag aus mit einem so großen Klotz über der Schulter durch die Gegend rennen.

Tenba DNA 11 - Ansicht von vorne
Tenba DNA 11 - magnetische Verschlüsse
Tenba DNA 11 - geöffnet
Tenba DNA 11 - Laschen gegen den Regen
Tenba DNA 11 - der Kleinste seine Art fühlt sich wohl
Tenba DNA 11 - Nikon D800. Eng aber passt
Tenba DNA 11 - noch mehr Fächer
Tenba DNA 11 - Die Rückseite mit einem weiteren Fach
Tenba DNA 11 - Netztaschen an den Seiten
Tenba DNA 11 - Reissverschluss in der Hauptklappe für den einfachen Zugang

Update (18.09.2016): Nach einer Weile hat sich herausgestellt, dass der Kameraeinsatz anfängt zu flusen. Ich vermute an jenen Stellen, an denen etwas Belastung auf die Klettverschlüsse der Trenner ausgeübt wird, wenn zum Beispiel die Kamera auf einen der Trenner aufliegt, wie hier gezeigt. Leider reden wir nicht über grobe Fussel sondern feinste, staubähnliche Flusen, die vermutlich recht einfach in Optiken eindringen können. Etwas enttäuschend für eine Tasche in dieser Preislage.
So kam es, dass ich die DNA 11 Heute nicht mehr nutze und sie von der Think Tank Retrospective 7 abgelöst wurde. Die Retrospective 7 gleicht der Retrospective 30 bis auf die Größe und an Vorne befindet sich nur eine Tasche anstelle von zweien. Wenn es zu der Retrospective 7 mal einen Eintrage geben sollte, werde ich den an dieser Stelle verlinkten.

zum Review der Think Tank Photo Retrospective 30

Autechre: L-event

Bei Autechre benutze ich ja gern die Umschreibung Höhere Mathematik. Aber die EP L-event finde ich nicht ganz so komplex wie das vorangegangene Album Exai und somit auch ein wenig einfacher zu verdauen. Die vier Tracks sind gemessen an dem, was Rob Brown und Sean Booth idR. so konstruieren, halt relativ kompakt und gleichförmig.
Ich denke, es ist an der Zeit, dass ich mir Exai vielleicht doch noch einmal zu Gemüte führen.

Wie immer kann man sagen, dass die EP gefällt, wenn man Autechre generell nicht abgeneigt ist und gerade in der Stimmung ist sich damit auseinanderzusetzen. Ist halt alles andere als Easy Listening. Andere mögen vielleicht eher fragen, ob das CD Laufwerk defekt ist.