Messenger Bag: Tenba DNA 11

OK, der neue Rucksack ist ja für Tagesausflüge und kleinere Trips schon mal töfte, aber irgendwie musste auch was für den täglichen Gebrauch her, eine Alternative zur Tamrac Velocity 8, die mich ja nun lang genug geärgert hat. Es sollte wieder eine Schultertasche werden, da diese einfach den schnellsten und unkompliziertesten Zugang zur Kamera bieten. Seitliche Zugänge bei Rucksäcken habe ich nun einige ausprobiert und bin zu dem Schluss gekommen, dass mir das einfach zu viel Gehampel ist. Klingt auf den ersten Blick ein wenig niggelich, aber mal Hand aufs Herz. Wie häufig war es mir einfach zu nervig die Kamera aus der Tasche zu holen um eine Szene einzufangen. Und einen Augenblick später habe ich mich natürlich geärgert.

Inspiriert durch diverse Reviews bin ich besonders auf die ThinkTank Photo Retrospective und Tenba DNA Serie angesprungen. Ich war eigentlich kurz davor mir eine Retrospective 7 zuzulegen, als ich im Amazon Marketplace dann doch endlich einen Anbieter gefunden habe, der die noch recht neuen Modelle von Tenba anbietet. Da habe ich direkt zugegriffen, denn nach allem Für und Wieder ist die DNA 11 meine erste Wahl gewesen.

Das Material und die Verarbeitung machen einen recht soliden Eindruck, was bei einem Preis von gut 140 Euro auch nicht anders sein sollte. Laut Hersteller soll das Material auch ziemlich wetterbeständig sein. Naja, in einen sintflutartigen Regenfall bin ich mit der Tasche noch nicht geraten, aber in den letzten Tagen in den einen oder anderen kleineren Regenschauer. Das Material ist idT. dicht und durch die beiden kegelförmigen Laschen (Foto) kann auch so schnell kein Regen eindringen. Nichtsdestotrotz liegt der Tasche noch ein Regenschutz bzw. Sonnenschutz bei, der bei Bedarf noch über die Tasche gezogen werden kann. Die Abdeckung ist innen silbern um Hitze zu reflektieren und aussen schwarz.

Das gepolsterte Innenteil, in dem das Equipment verstaut wird, lässt sich komplett herausnehmen, so dass die DNA 11 auch als normale Tasche herhalten kann. Mit ein paar Trennern lässt sich das Innere individuell aufteilen. An den Seiten und am Boden ist die Polsterung ganz OK, oben gibt es natürlich keine Polsterung. Die Tasche ist eventuelle nicht geeignet um durch die Gegend geworfen zu werden.
Neben einem gepolsterten Fach für ein Pad oder ein kleines 11« Notebook findet man an allen möglichen und unmöglichen Stellen irgendwelche Fächer mit und ohne Reissverschluss. Selbst an der Rückseite gibt es ein durch einen Reissverschluss geschütztes Fach für Stadtpläne, Papiere oder Dokumente. An den Seiten befinden sich noch die obligatorischen Netztaschen für Bierdosen, 0,5l Wasserflaschen, einen kleinen Regenschirm oder eine Mütze.

Das Modell DNA 11 soll groß genug sein für eine DSLR mit zwei Objektiven oder eine Spiegellose mit drei Gläsern. Jo, das kommt hin, würde ich sagen. Die D800 passt noch hinein, beult die Tasche aber ein wenig aus (Foto), was man beim Tragen merken kann. Allerdings nicht im wirklich tragischen Sinne sondern eher im Prinzessin-auf-der-Erbe-Sinne.
Eine etwas kompaktere DSLR oder eine spiegellose Kamera passen perfekt hinein. Die soeben vorgestellte Fujifilm X-T1 oder Lumix GH4 würden sich in der Tasche bestimmt ganz gut machen. Allerdings steht der Kleinste seiner Art nicht unbedingt auf kleine Sensoren, so dass eine m4/3 eher nicht in die Tüte Tasche kommt.

Mit einer der Gründe warum ich mich eher für die DNA 11 als für die Retrospective entschieden habe, ist der praktische Reissverschluss in der Klappe (Foto), so dass man ohne die Tasche komplett zu öffnen an sein Gedöhns kommt. Warum der Spass? Da die Tasche mit Klettverschlüssen schliesst und diese nunmal nicht ganz leise zu öffnen sind, kann man die Tasche so öffnen ohne Hauptverantwortlicher einer störenden Geräuschkulisse zu werden.

Ganz witzig sind noch die Magnetschlüsse (Foto), die man blind schießen kann, da sich automatisch bei Annäherung verschließen.

Da mir Farbe, Form, Größe und Funktion recht gut gefallen, werde ich die Tasche wohl behalten. Die D800 würde vermutlich besser in das größere Modell (DNA 15) passen, aber ich mag nicht Tag ein Tag aus mit einem so großen Klotz über der Schulter durch die Gegend rennen.

Tenba DNA 11 - Ansicht von vorne
Tenba DNA 11 - magnetische Verschlüsse
Tenba DNA 11 - geöffnet
Tenba DNA 11 - Laschen gegen den Regen
Tenba DNA 11 - der Kleinste seine Art fühlt sich wohl
Tenba DNA 11 - Nikon D800. Eng aber passt
Tenba DNA 11 - noch mehr Fächer
Tenba DNA 11 - Die Rückseite mit einem weiteren Fach
Tenba DNA 11 - Netztaschen an den Seiten
Tenba DNA 11 - Reissverschluss in der Hauptklappe für den einfachen Zugang

Update (18.09.2016): Nach einer Weile hat sich herausgestellt, dass der Kameraeinsatz anfängt zu flusen. Ich vermute an jenen Stellen, an denen etwas Belastung auf die Klettverschlüsse der Trenner ausgeübt wird, wenn zum Beispiel die Kamera auf einen der Trenner aufliegt, wie hier gezeigt. Leider reden wir nicht über grobe Fussel sondern feinste, staubähnliche Flusen, die vermutlich recht einfach in Optiken eindringen können. Etwas enttäuschend für eine Tasche in dieser Preislage.
So kam es, dass ich die DNA 11 Heute nicht mehr nutze und sie von der Think Tank Retrospective 7 abgelöst wurde. Die Retrospective 7 gleicht der Retrospective 30 bis auf die Größe und an Vorne befindet sich nur eine Tasche anstelle von zweien. Wenn es zu der Retrospective 7 mal einen Eintrage geben sollte, werde ich den an dieser Stelle verlinkten.

zum Review der Think Tank Photo Retrospective 30