Der 2023 Yiwu Gao Shan Zhai Gushu ist der letzte Probiertee auf meiner letzten Bestellung.
Die ersten Aufgüsse weisen eine gewisse Adstringenz auf, die für meinen Geschmack den einen oder anderen Schritt zu weit geht. Der Tee hat einen recht mineralischen Charakter und es kündigt sich ein Hauch von Süsse an.
Erst die späteren Aufgüsse sind eher was für mich.
Da ich Heute früh aus dem Bett gefallen bin, ist der Morgen lang genug um mir die nötige Zeit für einen neuen Tee zu nehmen. Heute habe ich mir den Yiwu Wang Bing Gushu (2016) vorgeknöpft. Ein weiteres 10 g Probierpäckchen aus der letzten Teebestellung.
Ein wirklich unbeschreiblicher Sheng Pu Erh aus raren, alten Gushu Bäumen aus Yiwu.
Einzelne Stücke vom Fladen (ca. 5 g)Losen Blätter nach dem Aufbrechen der Stücke (ca. 5 g)
Traditionell zubereitet im Gaiwan mit ca. 5 g auf 100 ml bei an die 100 °C für 10 – 15 s ziehen lassen. Der Tee kann und sollte häufig aufgebrüht werden, da sich mit der Zahl der Aufgüsse der Charakter verändert und es ansonsten pure Verschwendung wäre.
Zum Ausprobieren eines Tee benutze ich sehr gern einen Gaian aus Porzellan, da dieser – anders als Kännchen aus Ton – keinen Einfluß auf den Geschmack hat.
Bei den ersten Aufgüssen verspürt man eine sanfte süsse, die von einem edelbitterem Arome unterstrichen wird. Tannine regieren hier arg im Mund. Gepaart mit der Süße ist das sehr interessant.
Ab dem vierten Aufguss gewinnt die Süße die Oberhand und in den folgenden Abgüssen ist immer weniger vom Tannin zu spüren.
Bei einigen Gushus kann man die Süße ziemlich genau bestimmen, meist geht das in Richtung Steinobst und besonders Pflaume. Was ich persönlich sehr mag. Bei diesem Sheng ist das nicht der Fall. Ich habe Schwierigkeiten die Süße näher zu bestimmen. Das trägt dem Geschmack und Gefallen zwar nicht weiter ab, ist aber daher schwierig zu beschreiben.
Als Kind musste ich mal einen Hustensaft einnehmen… – So würde ich bei so manchem Pu Erh Tee einen Post einleiten. Gushus bilden dabei eher eine Ausnahme. So auch dieser. Der Yiwu ist mild und nur wenig aufdringlich. Geschmack variiert mit den Aufgüssen von Steinobst zu einer weniger fruchtigen aber würzigeren Note.
Ich mag es, wenn ein Gushu so richtig fruchtig mit einem Aroma, das an Pflaumen erinnert anfängt. In 2017 hatte ich DEN Gushu gefunden. Natürlich nur für eine Ernte. Spätere Ernten waren wieder anders.
Der Tee wurde in Stücken geliefert, die vom Fladen abgebrochen worden sind. Also mussten die vor Verzehr erstmal zerpflückt werden, so dass man wieder die mehr oder weniger einzelnen Blätter zum Aufbrühen erhält. Sehr praktisch, wenn man ein wenig Hilfe hat.
Zubereitung (Gong Fu): 5 g auf 100 ml und bei ~100 °C für 5 bis 10 Sekunden ziehen lassen. Und das mit der Ziehzeit ist kein Flachs. Ich habe zwischendurch mal einen Aufguss aus Schusseligkeit gut 20 Sekunden ziehen lassen. Bitter!
Die nassen Teeblätter riechen fantastisch-blumig und fruchtig. Der Geschmacklich erinnert entfernt an Honig und Birne und hat einen Hauch Bitterkeit neben ausgeprägter Süße.
Laut Hersteller soll der Tee für ein paar Sekunden gespült werden. Und diesen ersten Aufguss kann man dann getrost entsorgen
Der erste Aufguss sollte mit 40 s angesetzt werden damit sich die Teeblätter entfalten können.
Weitere Aufgüsse sollten dann 20-25 s und später 30-40 s ziehen.
Ich habe für die Zubereitung einer Kugel einen Gaiwan mit ca. 100 ml Fassungsvermögen benutz und das Wasser auf 98-100 °C gebracht.
Ich könnte ich mir vorstellen den Tee regelmäßig zu trinken. Allerdings muss man ausreichend Zeit mitbringen, da eine Vielzahl von Aufgüssen möglich ist. Es wäre zu schade, den Tee nur zwei bis drei Mal in einer knapp bemessenen halben Stunde aufzubrühen. Ich weiss ehrlich gesagt nicht, wie gut die Teeblätter für spätere Aufgüsse getrocknet werden können und ob das den Geschmack evtl. verdirbt.
Nikon Z 7 · NIKKOR Z MC 105mm f/2.8 VR S · f/16.0 · 105mm · 30/1s · ISO 125
Ausgeliefert wird der Tee in gepresster Form als Fladen oder zumindest am Stück bei kleineren Mengen.
Zubereitung
Menge je 100ml: ca. 3 - 4 g
Temperatur: 100 °C
Ziehzeit: 15 - 25 s.
Geschmack
Die ersten beiden Aufgüsse sind sehr samtig und weich. Keine Bitterkeit und ein angenehm herber, langer Abgang. Spätere Aufgüsse werden voller und bekommen einen leicht spannenden, holzigen Charakter. Die Aufgüsse riechen ein bisschen wie Laub im Herbst.
So mag ich Pu-erh. Frische Ernte von einem alten Baum. In 2017 hatte ich mal einen fantastischen Nord- und Südhang-Blend. Kein mineralischer Geschmack, kaum Bitterstoffe, sofort mit der ersten Tasse süss. Fruchtig, Pflaume, Steinobst. Spätere Ernten kamen leider nicht mehr in die Nähe des Geschmacks, da sie idR. aus niedrigerem Anbau stammten.
Aber dieser spielt fast in der gleichen Liga.
Nikon Z 7 · Zeiss Makro-Planar T* 2/100 ZF.2 · f/5.6 · 100mm · 2/1s · ISO 200
Ein Sheng Pu-Erh mit einem Aroma, das entfernt an Steinobst erinnert. Das macht ihn etwas süss aber gleichzeitig ist der Tee auch herb würzig. Recht interessant, we ich finde.
Auch wenn ich mit den meisten Pu-Erh so meine Probleme habe, kann ich fast immer davon ausgehen, dass ein Gushu mit hoher Wahrscheinlichkeit meinen Geschmack trifft. Dieser bildet hier keine Ausnahme.
Für’s Tasting habe ich einen 120 ml-Gaiwan aus Porzellan benutzt. Ca. 5 g habe ich bei knapp unter 100°C für anfangs 10 Sekunden ziehen lassen. Weitere Aufgüsse immer ein paar Sekunden länger. Wer es gern etwas herber und kräftiger mag, kann mit einer deutlich längeren Ziehzeit anfangen.
Weisser, sehr milder und weicher Pu-Erh Tee mit zart-fruchtigem Aroma und ebenso fruchtiger Note bei den ersten Aufgüssen. Ich würde das irgendwo zwischen Birne und Aprikosen einordnen. Bei späteren Aufgüssen neigt der Tee zu einer leichten Adstringenz.
Ich vermute Pu Erh wird eine große Station auf meiner Teereise. Ich habe kaum eine andere Teesorte kennengelernt, die dermassen vielschichtig ist.
Angefangen habe ich mit frischen/rohen Sheng Pu Erh. Hat sich irgendwie angeboten. Ich habe hier beispielsweise zwei junge Gushus: Yiwu Gao Shan Zhai und Mengku Da Xue Shan Yesheng. Ersteren finde ich fantastisch und den andere einfach nur noch zum Abgewöhnen; ist wirklich nicht mein Ding. Ich tue mich gerade noch wirklich schwer mich in dem Dschungel zu recht zu finden und ich fürchte, ich kratze hier erst an der Oberfläche.
Fantastisch! Ich bin doch noch so weit davon entfernt alle Tees getrunken zu haben und mich auch nur ansatzweise auszukennen.
Die nächste Etappe meiner Teereise führt mich in die Welt der Pu-Erh Tees. Als erstes habe ich mich für einen rohen Ban Zhang Raw Pu-erh entschieden. Ich habe zwar zuvor schon das eine oder anderen Mal als Gast einen Pu-Erh getrunken. Aber ich habe noch nicht angefangen mir einen Überblick zu verschaffen. Grundsätzlich muss ich mir erstmal einen geschmacklichen Überblick über rohe (Sheng Pu-Erh) oder gereifte (Shu Pu-Erh) Tees verschaffen. weiterlesen …
Mein Weihnachtstee. Ein roher Pu-erh aus dem April diesen Jahres. Da Ye Zhong aus Bing Dao in 1800 m Höhe. Bezogen über Mei Leaf. Der Tee ist sehr mild aus ausgesprochen fruchtig. Allein das erfrischende Aroma ist schon ein Traum. weiterlesen …