Photokina 2018

Puhhh… das war’s und es war anstrengend. Dieses langem trotten durch Messehallen nur fr ein paar Stunden ist anstrengender als ein Tagesmarsch in freier Natur.

Die Messe wird – so weit ich das sehen kann – zunehmend kleiner. Was vielleicht damit zusammenhängt, dass die Messe ab 2019 nicht mehr zweijährlich sondern jedes Jahr stattfinden wird. Bisher war die Photokina sowas wie eine Pilgerfahrt, die viele unabhängig von der Distanz auf sich genommen haben. Ob das bei einer jährlichen Ausführung auch der Fall sein wird oder die Messer eher zu einer lokalen Show werden wird, wird sich zeigen.


Das große Thema für mich war in diesem Jahr der Vergleich von Nikon Z7 und D850. Und so bin ich einer ganze Weile am Nikon Stand zwischen den beiden Tresen hin und her gerannt.
Der Vergleich zwischen der D850 und Z7 liegt nahe und bisher kam auch nur eine der beiden für ein Update meiner in die Jahre gekommenen D800 in Frage.

Leider stört es mich nicht zu sehr, dass die Z7 nur einen Kartenslot hat, was dann leider auch keine Entscheidungshilfe ist. Das Kartenfach, das auch als Daumenablage herhält fühlt sich solide an. Meine Befürchtung war, dass das Ding früher oder später seinen Geist aufgeben könne, da die Klappe ja ständig unter Druck steht, wenn man die Kamera in der Hand hat. Ich habe den Eindruck, dass diese Befürchtung unberechtigt war. Das Menü ist ziemlich nikonesque; vielleicht ein wenig hübscher gestaltet. Ach ja und mit Touchgesten bedienbar. Allerdings musste mich die Beraterin von Nikon darauf hinweisen, da Touchdisplays in Kameras noch kein Bestandteil meiner Welt sind. Das geht bei der D850 allerdings ebenso.


Ja, und ich war des öfteren auf dem Sony Stand und bin nicht in Flammen aufgegangen. Mal abgesehen davon, dass auf diesen a7 Kameras ein komischer Markenname steht, muss ich neidlos anerkennen, dass das AF System jedem anderen Spiegellosen System so gnadenlos überlegen ist, dass ich es direkt bei den ersten Auslösung bemerkt habe. Besonderes das Tracken von Gesichtern und speziell von Augen ist schon fast krank. Das habe ich zuvor in solcher Perfektion nicht die gesehen. Ausprobiert habe ich das mit der a7M3 und FE 70–200 mm F2,8 GM. Aber das ist unspannend, da die meisten meiner Gläser entweder alt sind und keinen AF haben oder von Zeiss sind und auch keinen AF haben. Da rockt nur Focus Peaking im EVF. Das kam mir bei der a7 etwa dünner und schwerer zu erkennen vor als bei der Z7.


Dieses Jäh war zwar keine so gehypte Fujikina. Aber mal ein Fuji  GFX 50R in die Hand zu nehmen ist trotzdem spannend. Für gerade mal 4500 € eine digitale Mittelformat Kamera erwerben zu können ist schon ein Knüller. Aber es bleibt ja nicht bei der Kamera. Das einer oder andere Glas müsste auch noch dran geschraubt werden. Dei Fuji GF Objektive haben zwar keine Hasselblad-Preis aber direkt geschenkt gibt es auch die nicht. Naja, und ehrlich gesagt finde ich die Technik in der Kamera ist auch etwas in die Jahre gekommen. Es ist der gleiche Sensor wie in der GFX 50S und ist somit über zwei Jahre alt.


Manchmal habe ich das Gefühl, dass gerade kein ungünstiger Zeitpunkt für ein Kameraupdate ist. Die Z6 und Z7 sind die ersten spiegellosen Kleinbild Modelle von Nikon. Die Auswahl an derzeit verfügbaren Objektiven für den Z-Mount ist für mich umspannend und auch leider nicht repräsentativ für das, was mit dem irren Durchmesser und dem geringen Auflagemass möglich sein sollte.

Mirrorless bedeutet ja nicht nur, dass die Knipse keine Spiegelkammer mehr benötigt sondern auch, dass der Sensor immer Saft hat und dauerhaft ein auswertebares Signal liefert.
Was habe ich da gelesen die Sony a9 korrigiert 60 mal in der der Sekunde den Autofokus?! Erst die jüngsten GM Objektive von Sony (FE 400GM und FE24GM) haben Mechaniken, die das annähernd mitmachen? Das würde bedeuten, dass spielleisen Knipse, wenn man mal die Batterieleistung der meisten System ausser Acht lässt, „angekommen“ sind und jetzt die Optiken nachziehen müssen.

Vielleicht ist es gar nicht mal so schlecht noch eine Weile ins Land ziehen zu lassen und erstmal zu sehen wie sich das Z-Bajonett so macht und was Panasonic und Leica mit ihrem noch hinter Glasscheiben versteckten SL System so leisten können.