Der Besitzer vom Kiosk schräg gegenüber

Morgens gegen kurz nach acht kann ich aus meinen Fenstern beobachten wie der Besitzer des Kiosk gegenüber ganz, ganz langsam den Fußweg heruntertrottet. Und wenn er dann endlich vor dem Laden steht ganz, ganz langsam die Rolladen hochläßt und ebenso langsam den Laden öffnet. Sogar das Licht geht langsamer an, als man es von Licht gewohnt ist.

Der hat die Ruhe weg.

Abends, wenn ich mir dann und wann ein oder zwei Kännchen hole, sitzt er, wenn keine Kundschaft vor Ort ist, in einem Nebenraum, schaut TV, liest was oder unterhält sich bei einem Tee mit Freunden. Türkische Gastfreundschaft. Beim Betreten des Ladens meint man diesen Zeitlupeneffekt zu spüren. Die hiesige Kundschaft weiß das zu schätzen.

Ich geh’ gleich zum Arzt.