Eigentlich wollte ich lediglich einen neuen Personalausweis beantragen.
Schön einen halben Tag Urlaub genommen und losgezogen und erstmal Passfotos machen lassen. Klappte auch hervorragend innerhalb weniger Minuten.
Danach ging es weiter zum Bürgerbüro. Aha?! Ich brauche die letzte standesamtliche Personenstandsurkunde um einen neuen Perso zu beantragen. Der alte Ausweis reicht also nicht.
Eine Geburtsurkunde? Ich habe meine noch nie im Leben gesehen. Ganz zu schweigen von einer Ahnung wo die sein könnte. Aber bringt ja nix sich aufzuregen, das Ding musste her. Was sich erfreulich einfach gestaltete. Ich musste weder die Schließfächer in zig Banken durchsuchen noch eine Abschrift im Standesamt meines Geburtsortes beantragen. Die Urkunde lag im Familienbuch meiner Eltern.
Also erstmal bei meinem Arbeitgeber vorbei um auch noch Urlaub für den Rest des Tages einzureichen und dann auf zur Tour-de-Ruhrgebiet zu meinen Eltern. Natürlich per ÖPNV und zu Fuss. Trotz allem möchte man ja ökologisch verträglich bleiben.
Am späten Nachmittag wieder in Bochum und im Bürgerbüro im Rathaus eingetroffen, kam ich auch schon nach 75 (fünfundsiebzig!) bürgerunfreundlichen Minuten Wartezeit an die Reihe. Nachdem das Dämchen Ihren einstudierten Text zum Thema Personalausweis inkl. Vorführung einer richtig duften Broschüre heruntergeleiert hat und die Lichtbilder begutachtet hat, stellt man fest, dass die Datensicherheit im System nicht mehr gewährleistet sei und das Arbeiten mit selbigen nicht mehr möglich ist. Was so viel heisst wie, nix Antrag, nix Personalausweis und schon gar kein Vorläufiger Perso.
Aber ich könne es ja in einem anderen Bürgerbüro versuchen, wenn ich den Antrag denn unbedingt Heute stellen müsste. “Ach Quatsch! Muss nicht sein. Ich kann für so’n Rotz ja noch ein paar Urlaubstage vergeuden.”
Naja, wie auch immer und mit ausreichend Resignation im Gepäck habe ich mich auf zur nächsten Bahnfahrt Richtung Bochum Weitmar gemacht. Da ist halt das am wenigsten weit entfernte Bürgerbüro.
“Nää. Wir häng’n ja alle am gleichen Server, ne!”, hieß es dann dort. Danach kamen dann nur noch der Frust-Döner-Teller und richtig schlechte Laune.
Résumé des Tages:
- Kein vorläufiger Personalausweis in Sicht.
- Einen Urlaubstag vergeudet.
- Reise mal noch nicht gebucht.